Groß-Gerau, 25, Juli 2015. Das Deutsche Rote Kreuz in Hessen beteiligt sich mit ehrenamtlichen Katastrophenschutzeinheiten an Aufbau und Betrieb von Zeltstädten für mehr als 2.500 Flüchtlinge in Limburg, Kassel, Bensheim und Darmstadt. Anlass war die akute Unterbringungsnotlage in der hessischen Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks gibt es zurzeit weltweit mehr als 51 Millionen Flüchtlinge, Asylsuchende und Binnenvertriebene - so viele wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr.
Besonders betroffen sind derzeit die Nachbarländer Syriens. Großen Belastungen sind auch Jordanien und die Türkei ausgesetzt: In Jordanien rechnet die UN mit einer Million Flüchtlingen - neben den gut sechs Millionen Einwohnern am Ende dieses Jahres. In der Türkei sind laut UN derzeit mehr als 1,6 Millionen Flüchtlinge untergekommen. Mehr als 400.000 Flüchtlinge werden 2015 in Deutschland erwartet. Es ist also vermutlich derzeit keine akute Krisensituation, sondern Deutschland muss sich langfristig auf mehr Flüchtlinge einstellen.
Seit dem 15. August hat der DRK Kreisverband Groß-Gerau über Innenministerium, Regierungspräsidium Darmstadt und Landkreis Groß-Gerau den Einsatzauftrag zur betreuungs- und sanitätsdienstlichen Versorgung der kurzfristig eingerichteten Erstaufnahmeeinrichtung für 600 Flüchtlinge, in der Starkenburg Kaserne Darmstadt, erhalten.
In der ersten Woche wurden die örtlichen Rotkreuzeinheiten aus Darmstadt mit Einheiten des Betreuungsdienstes unterstützt, durchschnittlich waren täglich zehn Helfer pro Tag im Einsatz. Seit gestern wurde der Betreuungseinsatz nun alleinverantwortlich übernommen. Täglich sind jetzt durchschnittlich 20 Einsatzkräfte vor Ort, die befreundeten Hilfsorganisationen im Landkreis, Arbeiter Samariter Bund Gustavsburg, mfs Kelsterbach und Malteser Hilfsdienst Rüsselsheim, sowie Kradmelder der Freiwilligen Feuerwehr Wallerstädten unterstützen.
Zu den Aufgaben vor Ort gehören unter anderem die Einrichtung und Organisation der Zeltstadt, die sanitätsdienstliche Versorgung der Bewohner, die Untersuchung und Registrierung von Neuankömmlingen, das Vorbereiten und Ausgeben der Mahlzeiten und einfach Ansprechpartner für alle auftretenden Fragen im Tagesablauf. Koordiniert wird der Einsatz von der im Kreisverband eingerichteten DRK-Leitungsgruppe, in enger Abstimmung mit der Gefahrenbehörde des Landkreises.
Trotz Ferien- und Urlaubszeit war es ein Einfaches, die benötigten Helfer für den Einsatz zu motivieren. Wenn kurzfristige Hilfe benötigt wird, können sich Bevölkerung und Behörden auf die ehrenamtlichen Helfer im Katastrophenschutz verlassen.